Benedict Wells, Hard Land

„Ich fühlte mich so, wie ich mich schon mein ganzes Leben lang fühlen wollte: übermütig und wach und mittendrin und unsterblich.“
Eine anrührende und unterhaltsame Geschichte eines Sommers.

Sommerferien 1985 in Missouri: Für den 15-jährigen Sam stehen sie wie „ein Berg an Langeweile“ vor ihm. Doch dann gibt es gleich mehrere Gründe, den Ferienjob in dem alten Kino im Ort anzunehmen: Er muss nicht zu seinen ungeliebten Cousins nach Kansas fahren, er wird vielleicht endlich etwas erleben, vielleicht Freundschaften schließen und das blonde Mädchen näher kennenlernen … und er kann der Situation zu Hause entfliehen.
„In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.“

Eine Coming-of-Age-Geschichte

Der schüchterne Sam, Außenseiter, einsam und unzufrieden, erlebt den Sommer seines Lebens. Eine Achterbahnfahrt durch diese Zeit lässt all das wahr werden, was er sich schon immer erträumt hatte, aber stellt ihn auch vor Herausforderungen, die unüberwindbar scheinen.
Es ist eine Reise ins Erwachsenwerden, durch Liebe und Trauer und Freundschaft und Verlust. Die Geschichte ist gespickt mit dem Charme, der Atmosphäre und dem Sound der 80er.

Beim Lesen werden Erinnerungen an meine Zeit als 16-Jährige in den 80er Jahren wach. Ich verliebte mich, fuhr in Ferienfreizeiten und begegnete einem neuen Lebensgefühl. Damals saß ich lauernd vor dem Radio und folgte gespannt der „Internationalen Hitparade“, immer in der Hoffnung, dass der Moderator nicht in den nächsten Nummer-1-Hit quatscht, während die Aufnahme für das neue Mixtape läuft. ELO, a-ha, Bruce Springsteen, U2 und die Simple Minds waren meine täglichen Begleiter, genauso wie „Zurück in die Zukunft“ und „Indiana Jones“. Eine spannende Zeit!

Benedikt Wells sagte in einem Interview, dass er Worte für Situationen finden will, für die es erst mal keine Worte gibt. Er möchte den wortlosen Bildern schwarz auf weiß gerecht werden.
Das ist ihm in Hard Land wirklich gut gelungen. Eine anrührende und unterhaltsame Geschichte, die genau den richtigen Ton trifft.

„Ich fühlte mich so, wie ich mich schon mein ganzes Leben lang fühlen wollte: übermütig und wach und mittendrin und unsterblich.“